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Sind Sie allergisch oder intolerant? Immunsystem Teil 2

 

Allergien sind bekannt und verbreitet, aber Intoleranzen sind auf dem Vormarsch und agieren meist im Verborgenen mit nicht weniger Beschwerden. Warum ist das so und wo liegt der Unterschied?

 

Bei einer Allergie liegt eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf bestimmte Antigene – die Allergene – vor. Echte Allergien sind auf natürliche Substanzen zurückzuführen. In Teil 1 meines Blogbeitrages habe ich die Reaktionen auf Eiweiß erklärt. Nachweisbar ist eine Allergie durch die Bildung von Antikörpern der Klasse IgE. Der Körper kämpft auch schon gegen winzige Spuren mit heftigen Attacken bei jedem erneuten Eindringen der Allergene. Unsere Abwehrmannschaft reagiert also spezifisch (erlernt), nur auf dieses Eiweiß. Manchmal sogar so heftig, dass es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen kann. Der Erstkontakt mit dem Allergen zeigt meist keine direkten Folgen. Auf ihn folgt eine Sensibilisierungsphase, die mindestens fünf Tage und bis zu mehreren Jahren dauert.

 

Für die Ausbildung einer Allergie sind genetische Faktoren ähnlich hoch einzustufen wie nicht genetische. Kennen Sie die „Schmuddelkinder-Hypothese“? Im Kindesalter durchgestandene Infekte verringern das Risiko, an einer Allergie zu erkranken. Eine intakte Darmflora der Mutter, die während der Geburt auf das Kind übertragen wird, ebenso eine lange Stillzeit senkt nachgewiesener Weise erheblich das Allergierisiko. Stress löst bereits vergessene Allergien aus Kindertagen im Alter wieder aus. Und auch einige Lebensmittel sind allergiefördernd wie z.B. Weizen, Soja, Milchprodukte und Hühnereiweiß.

 

Intoleranzen oder Überempfindlichkeiten auf Lebensmittel entstehen häufig durch industriell, also vom Menschen veränderte Substanzen. Hier ist die Schwere der Reaktion von der Menge der auslösenden Substanz abhängig oder dem bekannten Tropfen, der das Fass dann zum Überlaufen bringt.

 

Der Körper wehrt sich ohne die Bildung von Antikörpern. Manche Therapeuten wenden hier dennoch den so genannten IgG Test an. Dies soll die verzögerte Reaktion des Immunsystems auf Substanzen nachweisen. Die Wissenschaft sagt dazu: „Die Entstehung des IgG nach dem Essen ist eine natürliche, vorübergehende Reaktion des Körpers und sagt daher nichts über eventuelle Nahrungsmittelintoleranzen aus.“

Lebensbedrohliche Reaktionen bleiben zwar aus, aber dennoch sind die Beschwerden äußert unangenehm. Meistens reagieren Haut und/oder Darm. Beispiele hierfür sind die Histaminintoleranz oder das „China-Restaurant-Syndrom“ (Überempfindlichkeit auf Glutamat).

 

 

Außerdem gibt es „pseudoallergische“ Reaktionen auf Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Konservierungs- oder Farbstoffe. Daneben können sogar psychische Aversionen gegen bestimmte Nahrungsmittel Beschwerden einer Unverträglichkeit wie Völlegefühl, Übelkeit, Bauchschmerzen usw. hervorrufen.

Durch den ständigen Kontakt verschiedener Eindringlingen kommt es zu Entzündungen oder Ekzemen, die dann wiederum die Schutz-Barriere niederreißen. Ein Kreislauf beginnt.

 

 

Übriges sind entzündungsfördernde Substanzen auch Medikamente, wie Antibiotika, Schmerzmittel, Umweltgifte, Xenoöstrogene aus der Umwelt (hormonell aktive Substanzen), vorherige Virusinfektionen und großgeschrieben STRESS. Ein gutes Beispiel dafür ist der Reizdarm. Schulmedizinische ohne Diagnose, aber massive Beschwerden.

 

 

Für mich steht bei der Intoleranz die Stuhldiagnostik an erster Stelle. Dazu gehören Histamin-Testung und entsprechende Nahrungsmittelauslass-Tests.

Bei der notwendigen Darmsanierung werden zuerst pathogene Keime eliminiert, dann die Schutzbarriere Schleimhaut verschlossen und im nächsten Schritt die Entzündungsreaktionen herunter gefahren. Das besänftigt die Mannschaft (Darmflora) und es siedeln sich gerne wieder gute Bakterien an. Nach einer erfolgreichen Therapie und einer Änderung des Lebensstils können die meisten Lebensmittel wieder in Maßen konsumiert werden.

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