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„Drei Tropfen machen rot, 10 Tropfen machen tot“ – Die Heilkraft der Christrose

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Die Faszination der Christrose (Schneerose, schwarzer Nieswurz, Helleborus niger) rankt sich um viele mystische Geschichten, auch weil sie, wie kaum eine andere Pflanze, mitten im Winter blüht und die Wurzeln hoch giftig sind.

 

Bereits im 16. und 17. Jahrhundert wiesen Kräuterbücher auf die Giftigkeit sowie auf die Gefahr einer Überdosierung dieser Pflanze hin, wie im Titel meines „weihnachtlichen“ Blogbeitrags zu lesen ist.

 

Und weil es gerade die Zeit der Geschichten ist, möchte ich Ihnen ein paar davon über die Christrose erzählen.

 

Wie kam es zu der Namensgebung Christrose? Es heißt: „Auf dem Weg nach Bethlehem trug einer der Hirten kein Geschenk bei sich. Weil er nichts besaß und zur kalten Winterzeit auch keine Blumen fand, weinte er bitterlich. Es fielen Tränen auf die Erde, und aus ihnen entsprossen Blüten so schön wie Rosen. Glückselig überbrachte der Hirte die „Christ-Rose“ als Geschenk dem Jesus-Kind.“

 

Aber wieso Nieswurz? Sie werden es sich schon denken. Das geriebene Pulver der Pflanze reizt zum Niesen. Diese Eigenschaft verhalf z. B. in dem Märchen „Zwergnase“ von Wilhelm Hauff dem armen verzauberten Jakob wieder zu wahrem Aussehen. Mit der „Nieswurz“ putzte man sich – allerdings des Giftes wegen nicht ganz ungefährlich – die Nase frei und meinte, damit böse Geister und Krankheiten auszuniesen. Die pulverisierten Rhizome der Christrose sind heute noch Bestandteile von Schnupftabaksorten und Niespulvern.

 

Der erste Bestandteil des Namens „helleborio = verrückt“ zeigt die Anwendung im Altertum gegen Geisteskrankheiten.

 

In der griechischen Mythologie heißt es: „Proteus, der alte Meergott, hatte große seherische Fähigkeiten und die Gabe, sich zu verwandeln. So konnte er das Aussehen von verschiedenen Tieren annehmen, um Feinden zu entkommen. Diese ständigen Verwandlungen hatten seine Töchter geistig so verwirrt, sodass sie sich für Kühe hielten. Der Hirte Melampus konnte den Wahnsinn der Töchter mit drei Helleborus-Wurzeln heilen. Als Dank gab ihm Proteus eine seiner Töchter.“

 

Die Christrose war in alten Zeiten Bestandteil der Hexensalben… Denn sie galt auch als Mittel zur Erhaltung der ewigen Jugend. Zu Pulver verarbeitet, auf den Boden gestreut, sollte sie gar unsichtbar machen

 

In der neueren Literatur – in den Harry Potter Romanen – sind zwei Tropfen Nieswurz-Sirup ein unverzichtbarer Bestandteil des „Trunk des Friedens“ .

 

Aber nun genug der Geschichten – kommen wir zur homöopathischen Kraft der Christrose.

 

Hahnemann unternahm 1796 die ersten Prüfung mit der Christrose und fand Symptome wie „Ängstlichkeit, Unentschlossenheit, am Leben verzweifeln, Wehmut beim Anblick eines Fröhlichen, in sich gekehrt, Erstarrung, Verlangsamung im Denken und Sprechen…

Viele dieser Symptome lassen sich auch heute bei depressiven Patienten beobachten. Die Christrose scheint fast noch tiefer zu wirken als das bekannte Johanniskraut. Und somit findet die Pflanze ihren festen Platz in der homöopathischen Lehre bei Gemütsstörungen, Psychosen, Drogenmissbrauch, Schock, Schläfrigkeit und Demenz sowie Parkinson. Es gilt ein Versuch mit Christrose bei Epilepsie und ADHS. Aber auch bei Traumen in der Kindheit.
Ganz im Rhythmus der Natur, wird durch die Blütezeit der Christrose, die Pflanze dem Senium der Menschen zugeordnet – oder der sehr frühen Kindheit. So früh, dass sie vor ihrer Zeit – dem Frühling – blüht. Die Zeitangabe trifft auf Frühgeborene zu, die vor ihrer eigentlichen Zeit schon auf der Welt sind. Frühgeborene leiden häufig nicht nur unter körperlichen, sondern auch unter seelischen Traumen.

 

Die Christrose wirkt kräftigend und Seelenstärkend, verscheucht Ängste und lässt den Menschen aufblühen. Ein blühender Lichtblick in der Dunkelheit des Winters.

 

Denken Sie an die Kraft der Christrose, wenn Sie in diesen Tagen das Lied hören oder singen „Es ist ein Ros entsprungen…“

 

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit sowie jede Menge gesunde Frauen-Power im neuen Jahr.

 

Ihre Andrea Mohr – Praxis für Frauengesundheit

                                                                                                      Bildnachweis GMH

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