Präbiotika – was verstehen wir darunter – wofür brauchen wir Sie? Probiotika sind seit langem…
Reizdarm – verliert Ihr Darm manchmal die Nerven?
Frauen sind häufiger von der Diagnose „Reizdarm“ betroffen. Die Ärzte sind oft ratlos, weil der Darm zwar Beschwerden macht, aber keine „sichtbaren“ organischen Erkrankungen festzustellen sind. Damit kann die Schulmedizin nicht gut umgehen, viele Patienten bekommen dann den Stempel „hysterisch“ oder „psychosomatisch“, denn wo nichts zu sehen ist, darf auch nichts sein.
Die Symptome schränken die Lebensqualität enorm ein und das Reizdarmsyndrom wird parallel noch zur seelischen Belastung. An häufigen Durchfälle, Krämpfen, starkem Unwohlsein und Schmerzen leiden die Einen, an Blähungen, Völlegefühl und Verstopfung die Anderen. Oder auch an Beidem abwechselnd. Die Beschwerden greifen auch auf den Magen über oder umgekehrt.
Wir sehen in der Naturheilkunde zwei große Behandlungsfelder: die Dysbalance der Bakterien im Darm zu regulieren und die Stressoren zu verringern. Der Zusammenhang mit dem Auftreten der Symptome und den Stressperioden oder emotionalen Problemen ist bekannt. Der Gemütszustand kann die Verdauungsgesundheit stark beeinflussen, das kennen wir bei Prüfungsangst („Schiss haben“) oder vor Auftritten in der Öffentlichkeit… Bei Stress leidet der Darm mit, in ruhigeren Zeiten entspannt er sich. Das sehen wir auch daran, dass nachts kaum Symptome auftreten.
Wissenschaftler entdeckten nun das „enterische“ Nervensystem im Darm, das Laien schon lange als „Bauchhirn“ bezeichnet. Der gesamte Verdauungstrakt von Speiseröhre bis Enddarm ist ausgekleidet mit mehr als 100 Millionen Nervenzellen und bildet damit ein komplexes Nervensystem (eben das enterische Nervensystem) das mit dem Nervensystem im Kopf vergleichbar ist. Zelltypen, Botenstoffe und Rezeptoren sind annähernd identisch. Damit ist auch der Verdauungstrakt lernfähig, programmierbar und erinnerungsfähig. Er kann uns „aus dem Bauch heraus“ entscheiden lassen. Das heißt also, der Darm reagiert auf Ängste und Sorgen mit Verdauungsstörungen. Dieser Stress wirkt sich negativ auf die Darmschleimhaut aus (unsere Grenze von Innen zu Außen), sie wird unter Stress durchlässiger für Bakterien. Dringen diese Bakterien ein, reagiert der Darm mit Entzündung und/oder Abwehr. Das spüren sie.
Woher der Stress kommt, muss jeder für sich prüfen aber woher kommt die Dysbalance im Darm? Meistens liegen die Antworten bei ungesunden Essgewohnheiten, Magen-Darm-Infekten, Hormonveränderungen, Medikamenten (Antibiotika), Traumata und Krisenerfahrungen.
Natürliche Bakterien beruhigen den Darm von innen und äußere Beruhigung erfahren Sie z.B. durch Yoga, progessive Muskelentspannung, Schmerztherapien u.v.m. Auch erfahrene Osteopathen können zusätzlich verklebte Faszien lösen, den Darm beweglicher machen und so auf diese Weise Erleichterung bringen.
Ein paar Tipps für die akute Reizdarm-Zeit:
Heidelbeeren frisch oder als Muttersaft, Papayas können ebenfalls hilfreich sein (enzymreich).
Rote-Beete-Saft und Karottensaft wirken regulierend. Frauenmanteltee harmonisierend bei Hormonschwankungen und ausgleichend bei Stress. Pfefferminzblätter wirken entblähend und leicht schmerzlindernd, die bittere Schleifenblume ist tonusregulierend, Angelikawurzel eher krampflösend und Süßholzwurzel entzündungshemmend.
Und natürlich ein gutes Probiotikum mit möglichst vielen verschiedenen guten Bakterien.
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